Es
waren turbulente 3 Wochen, Brigitte erfuhr dass sie nach AVRAG in eine
neue Firma übernommen wird. Die Vorstellung der neuen Firma, der neuen
Chefin und des neuen Arbeitsplatzes und der noch nicht ausgestandene
Kampf nach Altersteilzeit und Teleworking hat Brigitte sehr mitgenommen. Aber am Freitag
werden noch die letzten Vorbereitungen für den Urlaub getroffen. Es
werden noch Himbeeren und Ribisel gebrockt und alle Utensilien (Bier,
Essen, …) ins Auto verladen. Was soll ich sagen, es ist wie immer
randvoll. Die Fahrt verläuft trotz Ferienbeginn erträglich, natürlich
hat es auf der Fahrt wieder geregnet. Erst spät am Abend kommen sie zu
mir und bringen mal die wichtigsten Dinge mit.
Gleich
nach dem Kaffee beginnt Ferry mir den neuen Windmesser einzubauen und
alles funktioniert wieder. Das NMEA kann er nicht einbauen, da kennt er
sich zu wenig aus, aber mein Schapp in der achteren Steuerbord Kabine
leimt er mir wieder. Nach und nach werden Bier, Essen und Wasser an Bord
geschafft. Alles wird verstaut. Brigitte füllt noch meine Wassertanks
voll und einem Spaziergang nach Aquileia bei 35 Grad im Schatten steht
nichts mehr im Weg. Dieses Wochenende ist nämlich
Tempora in Aquileia. Brigitte nimmt ihren neuen Rucksack für ihre
Fotoausrüstung mit. Neu im Gepäck ist ein Teleobjektiv 70-300.
Am Sonntag nach
dem Fest, geht es bei wenig Wind und der wird noch von meinem Bug
geteilt Richtung Umag zum Einklarieren und mit Wachen von 3 Stunden geht
es bis
in die Kornaten. Ab Dugi Otok können wir ein wenig segeln - natürlich
eine Kreuz. Sie übernachten in einer der ersten Buchten in den Kornaten.
Leider sind sie etwas zu früh dran und so müssen sie ihr Tagesticket
abgeben.
Am nächsten Tag
fahren sie gemütlich alle Buchten in den Kornaten ab. Am Ende der über
80 umfassenden Inselwelt können sie Segel setzen. Ab dem
Festland ist es dann eine Kreuz und die ganze Nacht läuft wieder der
Motor. Vor der Einfahrt von Korcula und Pelesac bläst der Wind mit 6
Bft - natürlich aus Ost Kurs 90 Grad. Erst unter der Stadt Korcula
machen sie einen Stopp. Bei der Werft wird getankt und gleich danach
fällt der Anker.
Mein Dingi
wird ins Wasser gelassen und der Außenborder montiert. Endlich können
sie sich abkühlen, denn alle Tage hatte es bis jetzt über 30 Grad.
Am
späteren Nachmittag wollen sie rüber ins Restaurant auf ein Bier. Ferry
probiert den Außenborder – er funktioniert besser, aber das Standgas
hält er noch immer nicht. Schnell sind sie am Ufer und Brigitte grüßt
mit „Dobar dan“ und bestellt 2 Bier. Als Antwort bekommt sie, dass es
kein Bier gibt. Die
Überraschung ist groß, was trinken die Leute hier
zum Essen? Auf einmal kommt der Besitzer in nasser Unterhose und fragt
ob wir was zum Essen wollen, Ferry verneint und wollte noch sagen, aber
am Abend, kommt aber nicht mehr dazu und ab jetzt wird es sehr tief. Er
meint: „Trinken gibt es nur zum Essen, wir sind ein RESTAURANT und keine
KNEIPE und außerdem müsst ihr für 200 € essen und überhaupt schleicht’s
euch auf euer Boot“. Des Weiteren zeigt er Ihnen noch den Finger und
beide steigen ganz schnell in mein Dingi und fahren schockiert zurück
zu mir. So etwas haben sie noch nie erlebt, aber am Abend können sie
beobachten, dass er ganz alleine in seinem RESTAURANT sitzt. Sie
wünschen ihm ganz viele einsame Abende in seinem RESTAURANT. Abendessen
gibt es an Bord.
Und wieder weht
der Wind mir direkt auf den Bug. Jetzt tun sie mir schon
echt leid, aber
heute setzten sie Groß, Genua und Kutter und machen ein paar Meilen
unter Segel. Leider lässt der Wind nach und es geht weiter unter Motor
bis in die Bucht Okukujle auf Mljet. Schon beim Anlegen begrüßt uns das
Nachbarboot recht herzlich. Wie wir später feststellen, sind alle aus
Neulengbach und Umgebung. Es wird getratscht und Bier und Wein
getrunken. Dann werden die Kinder auf den Mast gezogen. Später klettern
der Skipper vom Nachbarboot und Andrea auf meinem Mast. Hat Spaß gemacht wieder Leute
bei mir oben zu haben. Abends gehen sie gemeinsam Essen. Spät und sehr
lustig kommen sie in meine Kojen.
Heute
gibt es wie schon die ganze Zeit südliche Winde. Aber heute beschließen
sie zu kreuzen. Am Nachmittag legt sich Brigitte und dann Ferry in die Koje. Eigentlich
wollten sie bis Cavtat, aber da es schon sehr spät ist und sie erst Höhe
Dubrovnik sind, beschließen sie in der Bucht vor der Altstadt den Anker
zu werfen. Nach einer Suppe geht es in die Kojen. Ich fühle mich ganz
klein unter den vielen großen Motor und Segelbooten, schlafen
kann ich nicht besonders, denn immer wieder werde ich durch Wellen
geweckt.
Am
Vormittag machen sie das Dingi klar und auf geht es in die Stadt, das
Dingi wird in der Nähe der Altstadt, bei einer Slippanlage geparkt und
nach einem teuren Bier, wird die Altstadt besichtigt. Na ja besichtigen
kann man bei diesen vielen Menschen nicht wirklich sagen. Sie
beschließen recht bald wieder zu mir aufs Schiff zu kommen und weiter
treibt es sie nach Cavtat. Die 5,6sm fahren sie unter Motor, jedoch
nicht ohne vorher die großen Schiffe zu bestaunen. Ein Fünfmaster, ein
Kreuzfahrtschiff, ein 60ft Segler und viele andere teuren Boote liegen
hier vor Anker und ich bin das zweit kleinste.
Nach einem Bier
schlendern sie durch den Ort. Er
gefällt Ihnen sehr gut und Brigitte
entdeckt ein nettes Restaurant, welches sein Brot selbst backt und
vieles anderes in Eigenregie herstellt. Die Speiskarte ist nur auf
Englisch und so bekommt Brigitte ganz etwas anderes als geglaubt, aber
dieser Fehlgriff war kein Nachteil, denn die mit Trüffel versetzte
Hühnerleberpastete schmeckte traumhaft, auch die Hummersuppe war
fantastisch und der Seafood Teller war besonders gut.
Ab jetzt soll
es langsamer weiter gehen, denn sie wollen sich die
ELAPHITEN anschauen.
Spät in der Früh heißt es Anker auf und unter Motor geht es zur Insel KOLOCEP.
Der Anker fällt und beide brauchen eine Abkühlung. Es ist schon
wieder
sehr heiß. Sie beschließen erst am späten Nachmittag den
Ort zu
erkunden. Beim Spaziergang hören sie eine Messe, sie wird vor der
Kapelle abgehalten. Leider ist sie auch schon zu Ende, daher spazieren
sie noch ein Stück weiter, drehen aber dann wieder um. Beim einzigen
Lokal machen sie Rast. Ein, zwei Biere sind schnell getrunken. Man kommt
mit den Nachbarn ins Gespräch – es sind Norweger und die haben ein Boot
in Norwegen – ein Tausch für einen Urlaub - ja das wäre mal was anderes,
aber ich lasse das nicht zu.
Zeitig in der
Früh geht es einmal um die Ecke in die Stadt Celo. Der Anker fällt und
sie machen einen Ausflug in die Stadt. Die Wegweiser sind nicht ganz
eindeutig, daher irren sie ein wenig herum. Sie entdecken dann doch noch
die Kapelle und da es schon wieder sehr heiß ist und es wird noch ein Stopp
für einen Durstlöscher gemacht. Danach kommen sie zu mir zurück und sie gehen
Anker auf. Nur 2sm weiter fällt der Anker schon wieder. Es ist eine
Badebucht auf der Insel Lopud. Hier ist ein wunderschöner
Sandstrand, findet man ganz selten in Kroatien. Spät rudern sie an
den Strand, gönnen sich ein kühles Blondes und beim zurück rudern, bricht
die Halterung vom Ruder. Sie wird trotz Spezialkleber den restlichen
Urlaub kaputt sein.
Heute
sind Bootsreinigung und kleinere Reparaturen angesagt. Sie schwitzen
ganz schön, denn heute hat es 36 Grad im Schatten und unter
Deck
sind es noch immer 35 Grad. Nächste Station ist Lopud Stadt, das sind
3sm, die Segel werden nicht ausgepackt. Dort müssen sie 4 mal ankern,
bis ich sicher liege. Nach der Stadtbesichtung finden sie die Konoba
Peggy, die am Berg eine wunderschöne Terrasse mit Ausblick auf die Bucht
und die Kirche hat. Am Nachhauseweg bleiben sie noch auf einen Cocktail
stehen. Die Musik gefällt Brigitte, aber Ferry weniger. Aber was den
beiden am wenigsten gefällt, war der Preis für den Cocktail (2 Cocktails
und 2 Bier 200 Kuna).
Nur
2 sm weiter ist die Bucht Sudurad auf Sipan. Die Stadt ist schnell
besichtigt und so beschließen sie, einer deutschsprachigen Reiseführerin
nachzulaufen und werden so auf einen Lorbeerbaum aufmerksam gemacht.
Schnell sind ein paar Blätter gezupft und zu Hause werden sie
getrocknet. Weiter finden sie noch Feigen, leider kommen sie später
darauf, dass die noch nicht reif sind. Rosmarin wird auch noch am
Straßenrand
gefunden und ein paar Zweige mitgenommen. Weiter geht es die 6sm unter
Motor in die Stadt Sipanska Luka. Hier können wir uns noch den Platz zum
Ankern aussuchen - so wie fast überall in den
ELAPHITEN. Gleich darauf
ankert eine Feeling mit Österreichern neben uns. Ferry lädt sie auf einen
Drink ein und es wird ein langer Nachmittag. Abends kocht Ferry Spagetti
mit Thunfisch und mit Rotwein klingt der Abend aus, leider nicht ganz
ohne Zwischenfälle. Rotwein wird im Cockpit verschüttet, Max (Spitname "der Bub")
nimmt die Pütz und reinigt das Cockpit, leider ist die Luke zu Brigitte’s Koje offen und so kann sie in einem nassen Bett schlafen.
So
wirklich freut es ihnen nicht zu segeln, na ja es sind ja nur insgesamt
9sm und davon ca. 3sm im seichten (bis 2,5m) Gewässer bis nach
STON. In
STON angekommen, sind sie von der Größe der Mauer beeindruckt. Sie
ankern und machen sich fertig zur Besichtigung, da meint ein älterer
Mann: „No anchoring“. Ferry ignoriert und sie paddeln an Land. Der ältere
Mann will unbedingt, dass wir an die Mole gehen und sie sollen dafür 260
Kuna zahlen. Er erklärt das andere Schiff habe auch 100 Kuna für 3
Stunden bezahlt. Ferry will nicht an die Mole, denn der Südwind würde
mich dauernd an die Wand drücken. Auf einmal ist auch der Hafenkapitän
da und der meint: „Hier ist ankern verboten, die Mole ist frei, aber wir
müssen den alten Mann bezahlen und
außerdem,
wenn geankert wird, muss eine Person am Schiff bleiben.“ Ferry ist
sauer, der alte Mann geht auf einen Handel nicht ein und so sind sie
bald wieder am Schiff und gehen Anker auf.
Soweit zu STON. Sie
beschließen in der Bucht Kobas eine Konoba anzufahren. Leider bekommen
sie beim Rückwärtsfahren ein Netz in meine Schraube. Nach dem Festmachen
schaut sich das Brigitte an und meint, da hat sich soviel um meine Welle
gewickelt, das geht nicht mehr mit Schnorcheln. Also wird die
Tauchausrüstung zusammengestellt und Brigitte befreit mich von Leinen,
Netzen und Kette (die hat auch gegen meinen Rumpf geschlagen). Brigitte
wird gefragt, ob sie auch eine gerissene Muring finden und wieder
zusammenknüpfen kann und will. Gesagt getan. Leider gibt es als Danke
nur 2 kleine Bier, ein bisschen knauserig. Das Abendessen ist sehr gut
und man gibt noch Rabatt.
Sie
motoren den Stonski Kanal noch zu Ende um dann das Groß und den Blister
zu setzen. Mal geht es mit 5kn, mal mit 2kn, das Tracking ist eine
Schlangenlinie, bis dann der Wind von vorne kommt. Unter Motor geht es
bis nach Korcula. Sie ankern wieder in der Bucht von Racisce,
beschließen diesmal zur „blauen Bude“ essen zu gehen. Das Bier kostet
dort 15 Kuna und die Rasnici 45 Kuna, die auch noch munden.
Es
geht weiter Richtung Norden. Fünf Seemeilen unter Segel, dafür muss das
Groß, die Genua, der Blister und sogar der Spibaum gesetzt werden. Eine
tolle Ausbeute.
Weiter geht es unter Motor bis nach Scredo. In dieser
tiefen Bucht, finden sie sogar noch ein Plätzchen auf 8 Meter und lassen
gleich den Anker fallen. Für das Abendessen entscheiden sie sich für den
nördlichsten Wirt, eine österreichisch kroatische Konoba. Der Garten ist
mit einem Piratenboot und vielen netten Kleinigkeiten einladend
hergerichtet. Sie sitzen auf einem großen Tisch, den dort weht ein wenig
der Wind und sorgt für Abkühlung. Später kommt ein deutsches Pärchen und
es wird getratscht. Sie haben eine „AMEL Super Mamaru“ in rot, außen
komplett neu lackiert und viele Teile wurden schon getauscht. Nach ein
paar Bierchen kommen sie noch zu mir aufs Boot. Es wird ein gemeinsames
Frühstück vereinbart.
Erst um
08:45 wird Brot und Croissants mit dem Boot geliefert. Danach kommt die
Nespresso Maschine ins Dingi und gleich geht es rüber zur
STENELLA (Amel). Das Frühstück ist
schon vorbereitet und die Neugier ist bei meinen sehr groß, mal eine
AMEL zu sehen. Sie tauschen noch weitere Erfahrungen aus und dann heißt
es leider Abschied nehmen. Eigentlich wollen sie in der Nähe Hvar Stadt
bei einer Tauchbasis ankern, aber es gibt keinen Liegeplatz also geht es
weiter bis nach Solta. Ach ja der Wind, der hat wieder mal vergessen zu
blasen. Da für heute Abend und die nächsten Tage Bora angesagt
ist, wollen sie in Stomorska an
einer Muring festmachen. Sie bekommen noch die letzte Muring. Nach dem
Anlegen klären sie mit dem Basisleiter die nächsten Tauchgänge ab.
Das Dingi
wird mit dem Tauchzeug voll geräumt und auf geht es zur Tauchbasis. Die
Wellen sind schon ziemlich hoch und so schwappen mehrere Wellen in das
Dingi. Am Steg der Tauchbasis ist es nicht möglich anzulanden, also
beschließen sie am Strand alles Zeug auszuräumen. Das Tauchboot bringt
sie an die SW Seite zu einem Canyon. Sie sehen eine gelbgefleckte
Muräne. Zum Mittagessen fahren sie in eine kleine Bucht. Danach geht es
weiter zu einer Steilwand. Müde kommen sie zurück, tragen alles in die
Basis, reinigen ihr Zeug, trinken noch ein Bier und dann sind sie wieder
bei mir am Boot. Es wird Zeit dass sie wieder da sind, denn in der
Zwischenzeit waren so viele fremde Leute auf mir, sie gaben mir eine
zweite Muring und haben meine Festmacher neu gespannt. Gut das sich
meine sich das ganze noch mal anschauen und die Leinen richtig belegen.
Da sie heute Landstrom und Wasser haben, werde ich noch entsalzt und
meine Wassertanks aufgefüllt. Meine Waschmaschine läuft auch. Am Abend
setzen sie noch zusätzlich eine Spring.
Heute geht
es zur Höhle auf Brac. Es wird ein entspannter Tauchgang. Gleich geht es
zurück nach Solta und nach einer kurzen Pause heißt es wieder ab in die
Tiefe. Diesmal tauchen sie ziemlich lange an der Steilwand, leider viel
zu lange in zu großer Tiefe. Brigitte bekommt eine Deko auf 6 Meter und
17 Minuten auf 3 Meter. Das ist halt fad, so lange auf dieser Tiefe
herum zu tauchen. Gleich nach dem auftauchen geht es nach Hause. Als Leo
zu mir kommt, ist gerade ein fremder Mann auf meinem Bug und Ferry fragt
ihn freundlich „was er denn da auf seinem Boot tut?“. Schnell ist er
weg. Leo parkt sich
bei mir am Bug punktgenau ein, ohne auch nur mich
oder das große Motorboot zu berühren. Schnell ist alles raufgeräumt und
schon ist er wieder weg. Was war das heute für ein Tag für mich. Zuerst
nehmen mir fremde Personen die 2. Muring und meine Spring wieder weg,
machen meine Festmacher auf und legen sie einfach nur so herum. Das
große Motorboot neben mir legt wieder ab, fast hätten sie mir meine
Reling mit den Fendern kaputt gemacht. Ferry und Brigitte richten wieder
alle Festmacher, beschweren sich über die 2. Muring, was hilft, denn sie
bekommen sie wieder. Das Tauchzeug wird gewaschen und aufgehängt.
Nachher geht es auf ein Bier, der Steirer, der in der ersten Nacht neben
uns lag, setzt sich zu Ihnen und sie tratschen. Danach kommt noch der
Vater von Christoph, dem Burschen mit dem sie getaucht haben und am
Schluss kommen noch die Tauchpartner. Nach ein, zwei Bier wird ein
gemeinsames Abendessen vereinbart. Ich werde noch vorgeführt und dann
heißt es für meine Beiden, schnell duschen und landfein machen. Zum
Essen bekommen sie einen große Portion Oktopussalat und eine Dorade.
Beides schmeckte ausgezeichnet und war gar nicht teuer.
Am
Vormittag wird noch alles verstaut, gesaugt, aufgewaschen und die letzte
Wäsche gewaschen. Erst gegen Mittag laufen wir heute aus. Gleich in der
Bucht werden die Segel gesetzt und es ist natürlich eine Kreuz. Der Wind
wird immer stärker und sie geben Ihr Ziel Zirje auf. Sie gehen in die
Bucht von Borovica. In der Bucht werden meine Segel geborgen und alles
zum Anker fallen vorbereitet. Der Anker fällt auf 5 Meter und eine
Landleine wird ausgebracht. Leider hält der Anker nicht und das Manöver
muss ein zweites Mal gefahren werden. Ein Deutscher hilft Ihnen dabei.
Nach dem Abendessen laden sie Ihn noch auf ein Bier und Schnaps ein. Es
ist ein Abend, wo er nur von seiner Arbeit spricht.
Am
Vormittag trifft die Segelyacht „Dream Team“ ein. Vor ziemlich genau
einem Jahr haben wir sie schon in dieser Bucht getroffen. Damals halfen
sie uns beim Ankern. Sie bleiben nur kurz. Die Eltern von Christof
(Tauchen und Motorboot) ankern auch in der Bucht und kommen uns auf ein
Bier besuchen. Es werden noch die Daten ausgetauscht und schon müssen
sie wieder weiter.
Um 14:00 heißt es auch für uns Anker auf um das
gestrige Ziel zu erreichen. Es weht zwar Westwind, aber nur mit 1-2 Bft,
also muss wieder der Volvo herhalten. In der Bucht von M. Stupica werfen
sie den Anker, leider sind sie zu knapp bei einem anderen Segelboot und
sie gehen noch mal Anker auf und verholen sich ganz nach hinten. Hier
kann ich endlich wieder einmal meine Stärken des geringen Tiefganges
ausspielen. Sie holen mein Schwert und mein Ruder rauf und ankern auf
1,20m. Alle in der Bucht schauen blöd. Später gesellen sich noch drei
Fischerboote zu mir, wobei einer über meine Ankerkette seinen Anker
wirft, was aber nicht stört, denn der will schon um 04:00 wieder
hinausfahren.
Heute geht
es auf in die Kornaten. Der Wind kommt aus südlichen Richtungen und mit
einer Stärke, die für mich eindeutig zu wenig ist, also wieder motoren.
Um 14:15 machen sie an der Muring von Ivo fest. Auch hier hat es nur 2m
und so wird mein Schwert wieder eingezogen. Die Kinder spielen mit
meinen Festmachern, springen ins Wasser und halten sich bei meinem
Festmacher an oder sie ziehen sich mit Hilfe meines Festmachers aus dem
Wasser, mir macht es auch riesigen Spaß. Am Abend bekommen sie eine
schöne Portion Oktopussalat und danach gibt es 2 Fische mit
Erdäpfel-Fisolen Gemüse und eine riesige Schüssel voll Salat. Zum Glück
ist der Salat noch roh und so nehmen sie den Großteil mit zu mir. Auch
Teile vom Fisch werden mitgenommen um ihn morgen zu essen.
Noch vor
dem Frühstück nimmt Brigitte die Fotoausrüstung und läuft den Berg
hinauf, um von oben Fotos zu machen. Hier hat man einen wunderschönen
Überblick über die Inselwelt der Kornaten. Wieder unten angekommen wird
noch schnell ein Frühstück gemacht und dann heißt es Nord machen. Der
Volvo wird bis nach dem Kornatenausgang beglückt und dann werden die
Segel gesetzt. Leider lässt der Wind nach 3sm aus und es wird bis nach
Zverniac
motort, dabei fahren sie die Küste „Dugi Otok entlang. Endlich
in der Bucht von Kablin auf Zverniac wollen sie sich ganz hinten
verstecken, denn für heute Nacht sind Gewitter und Bora angesagt. Ein
Segelboot versperrt die ganze Bucht und so ist Ferry voll sauer,
unleidlich und überhaupt. Beim 2. Ankerversuch hält der Anker und sie
bringen zusätzlich Landleinen gegen die Bora aus. Des Weiteren wird noch
eine Spring ausgebracht. Heute gibt es die Reste von gestern. Rund herum
blitzt und donnert es und der Wind fängt an zu blasen.
Relativ
zeitig gehen sie Anker auf und gleich werden die Segel gesetzt. Es wird
sofort das 2. Reff eingebunden, aber auch das ist noch zu viel Tuch,
also reffen sie noch einmal. Heute kann ich zeigen was ich alles bei so
viel Wind
kann. Ich laufe immer mit 6-8kn, es spritzt zwar auf das Deck,
aber wir kommen schnell voran.
Die Bora wird immer stärker, wir haben
schon bis zu 35kn Wind und so beschließen sie in die nächste mögliche
Bucht zu segeln. Sie müssen schon wieder zweimal den Anker werfen, denn
hier in der Bucht gibt es nur Seegras und Steine. Am späteren Nachmittag
taucht Brigitte noch mal den Anker ab und glaubt, dass mein Anker nicht
mehr an derselben Stelle liegt, also gehen sie nochmals Anker auf. Der
1. Ankerversuch slippt, der 2. Versuch wird wieder kontrolliert. Diesmal
liegt mein Anker vor einem Stein, dieser verhindert ein weiteres
abrutschen meines Ankers. Ferry holt noch den Sea-Grip und wirft ihn aus.
Der Ankeralarm wird aktiviert und ab geht es in die Kojen.
I
n der
Früh kommt ein Franzose heran gerudert und meint seine Batterien sind
leer, ob wir ihm nicht helfen könnten. Wir gehen Anker auf und wollen
neben ihm ankern, um mit meinem Generator seine Motorbatterie zu laden,
damit er starten kann. Er meint, das ginge nicht und er suche nach einer
anderen Lösung. Also wird das Groß im 3. Reff gesetzt und ich schaue mit
dem Bug aus der Bucht. Schlimm ist das, denn wir haben 30kn Grundwind
und in den Böen bis zu 40kn. Das Groß bringen sie gar nicht mehr runter
und so beschließen sie gleich daneben in Premuda an eine Boje zu gehen.
Den Tag verbringen sie damit meine Vorschiffskoje und meine achtere
Steuerbordkoje zu zerlegen, aufzuräumen und zu inventarisieren. Ich muss
ja nicht sagen, wie es bei mir ausgeschaut hat. Aber jetzt ist alles
wieder verstaut und sie wissen wieder wo was ist.
Um 10:00
heißt es Boje auf und weiter nach Norden. Der Wetterbericht verspricht
eine moderate Bora – NE bis 20kn abnehmend. Bald sind die Segel gesetzt,
es wird sogar mein Kutter gesetzt. Unter Vollzeug geht es bis kurz vor
Susak. Inzwischen gibt es Böen bis 22kn. Die Genua wird weggerollt. Kurz
vor Ende von Unje heißt es das Groß reffen. Sie gehen ins 1. Reff und
wollen die Reffleinen nachziehen, aber die klemmen. Das zweite Reff hat
sich um den Bootshaken gewickelt und blockiert das 3. Reff. Da der Wind
schnell zunimmt, beschließen sie das Groß komplett wegzuräumen. Leider
ist ein Aufschießen nicht ganz ideal und so werden die schlagenden
Reffleinen einfach an die Reling gebunden. Mit Böen bis zu 34kn geht es
über den Kvarner, die Wellenhöhe beträgt gut 1m. Mehrmals geht eine
Welle über mich hinweg. Abwechselnd stehen Ferry und Brigitte hinter dem
Ruder. Nach 4 Stunden haben sie den Kvarner überquert. Nach dem
Leuchtfeuer PORER setzen sie noch die Genua im 2.Reff dazu und sie
können die Bucht Soline bei PULA direkt anlaufen. Die Segel werden
geborgen und der Anker fällt. Heute haben sie sich ihren Schnaps redlich
verdient. Erst danach wird klar Schiff gemacht.
Bei
leichten Südwind (4-8kn) geht es auf nach Rovinj. Erst kurz vor Rovinj
wäre es möglich Segel zu setzen, was sie aber nicht tun, denn für 3sm
brauchen sie länger zum Her und Wegräumen. Sie beschließen in die
Südbucht an eine Boje zu gehen. Gleich darauf werden das Dingi und der
Außenborder vorbereitet. Diesmal stirbt der Außenborder immer wieder ab,
sobald man Gas gibt. Also fahren sie mit Standgas bis zum Ufer. Ferry
hat seine Sonnenbrille verloren und hier gibt es ein Brillengeschäft.
Schnell ist eine RayBan ausgesucht und die Kreditkarte macht den Kauf
perfekt. Sie schlendern durch die Altstadt kaufen einen Honiggrappa ein.
Wie sie so durch die Straßen schlendern, entdecken sie ein kleines
Geschäft das Trüffel verkauft. Gleich gehen sie in Verhandlung und
bekommen noch einen Feigenlikör und einen Bitterlikör zum Kosten. Beides
schmeckt hervorragend und schon ist ein Preis ausgemacht und als
kleines
Dankeschön erhalten sie einen Lavendelbeutel und ein Lavendelöl. Das war
anstrengend genug, um sich bei einem Bier und einem Spritzer zu erholen.
Brigitte sucht schon den ganzen Urlaub ein leichtes Strandkleid und sie
fallen in die Hände einer tollen Verkäuferin. Gleich sind zwei, drei
Kleider probiert und man einigt sich bei 2 Kleidern auf einen Preis. So
jetzt haben sie aber genug eingekauft und der Magen knurrt auch schon.
Sie gehen wieder zum „VeliJoze“ wo sie natürlich wieder ein Trüffelsteak
essen. Als Vorspeise bekommt Ferry Sardellen in Trüffelöl und Brigitte
eine Stockfischpastete. Die Nachspeise holen sie sich beim Eisgeschäft.
Ein Musikant baut gerade seine Instrumente auf, darunter eine Querflöte
und ein
Didgeridoo
(Alphorn auf australisch). Sie warten bis er spielt und Ihnen gefällt
die Musik so gut, dass sie sich 2 CD’s kaufen. Langsam geht es wieder
mit dem Dingi zu mir. Sie sitzen dann noch im Cockpit hören sich die
neue CD an und dann heißt es schon wieder auf in die Kojen.
Ums
bezahlen der Boje kommen sie auch nicht herum, aber hier kostet der
Meter 8 Kuna, das ist auf jeden Fall bezahlbar. Nach dem ich klar bin,
gehen sie Boje auf und setzen nach ein bisschen Höheschinden die Segel.
Heute haben wir NW Wind und
wohin wollen wir, alles klar nach Umag und
das liegt im Nordwesten. Brigitte ist auf Beobachtung und sieht einen
Fischer, der aber keinen Kegel gesetzt hat und weicht deshalb nicht aus.
Wir werden angehupt und Brigitte weicht aus, jetzt erst sieht sie den
Kegel, der aus Fischernetzen ist, also nicht wirklich sehr seemännisch,
da man dies nicht von der Ferne erkennen kann. Der Fischer hätte nur 50
Meter abfallen müssen und hätte hinter mir durchfahren können, ohne dass
es Probleme gegeben hätte. Na ja manche Fischer sind halt so. Am
Schluss haben wir Westwind und so
können wir UMAG recht gut anlegen.
Alles wird fürs Anlegen an der Tankstelle vorbereitet und wir haben
Glück, niemand ist angestellt und die Pier ist auch frei. Ich war sehr
sparsam, ich kam mit 2,5 Liter pro Stunde durch. Gleich nach dem Tanken
legen sie im Hafen an. Der Hafenmeister kommt erst nachdem ich schon gut
vertäut liege und meint: „Gut, aber noch nicht sehr gut“. Die
Beanstandungen werden schon weniger. Er erzählt uns, dass der Sohn (24
Jahre alt) vom Hafenmeister in Novigrad heute während des Schnorcheln
gestorben ist. Wir drücken unser Beileid aus.
Danach verlassen sie mich und sie begeben sich in die Stadt. Nach einer Erfrischung gehen sie heute nur in die Pizzeria. Danach spazieren sie noch im Hafen, kaufen sich Zuckerwatte und Palatschinken. Sie sitzen noch ein wenig im Cockpit und dann geht es ab in die Kojen.
Ganz so
zeitig wie sie wollen, stehen sie doch nicht auf. Aber es gibt keinen
Wind also heißt es nach Grado motoren. Brigitte beginnt mit „Klar
Schiff“, fädelt meine Spischoten und Kutterschoten aus und schießt alle
restlichen Leinen auf. Sie bereitet die Wäsche für die Waschmaschine vor
und Ferry hält Ausschau nach Schiffen. In Aquileia angekommen, beginnen
sie mein Deck zu schrubben und als ich dann ganz nass war, haben sie
mich einfach verlassen und sind auf ein Tratsch in die Marina gegangen.
Heute
steht der Tag unter dem Motto: „Ich muss wieder glänzen“. Brigitte macht
unter Deck alles klar, Ferry reinigt
mein Dingi und zerlegt meine
Paddelhalterung. Des Weiteren versucht er meine Hupe zu reparieren, die
hat irgendwie zu viel Wasser abbekommen, sie bleibt heiser. Immer wieder
kommt Willi auf ein Plauscherl vorbei, was meine beiden von der Arbeit
abhält. In der Früh schaut noch Luka vorbei und holt wieder einmal
meinen Außenborder. Hoffentlich bekommt er ihn jetzt hin. Brigitte will
unbedingt einen neuen Außenborder, denn sie ist es leid, dass er nie zu
verlässlich funktioniert. Ferry verstaut noch alles im Auto, diesmal
kommen die Fahrräder nach Hause, die alte Genua wird auch im Auto
verstaut, um sie zu kontrollieren und gegebenenfalls soll sie repariert
werden. Am Abend, nach der Dusche probieren sie noch einmal das Essen im
Marinerestaurant. Ferry bestellt sich „Misto Fritti“ und Brigitte
Spagetti Vongole. Die frittierten Meeresfrüchte sind ausgezeichnet, die
Spagetti ein wenig versalzen. Müde fallen sie in die Kojen.
Sie erledigen die letzten Arbeiten, schließen meine Ventile, schalten den Strom ab und versperren meine Luken. Das Dingi wird auf halber Höhe an meine Davits gehängt und schon sind sie auf den Weg nach Eichgraben. Die Fahrt beschert Ihnen viel Verkehr und viel Regen. Und schon wieder ist ein Urlaub für sie zu Ende.